Tag 7 und 8: Storslett über Nordkap nach Ivalo

Wenig Ereignisreiches passierte auf dem Weg zum Nordkap. Wir fuhren durch karge, scheinbar lebensfeindliche Geröllfelder. Immer wieder wurden diese durch kleine Flecken von grün-brauner Vegetation unterbrochen. Hier muss man besonders aufmerksam sein, da diese Stellen gerne von Rentiere beweidet werden.

Der Parkplatz vor dem Nordkap kann nur gegen die Bezahlung des Eintritts befahren werden. Pro Person immerhin 27€. Das sehen viele Touristen als hinreichenden Grund an dort auch zu campieren. Das ist auf beiden Seiten dreist. Zum einen befindet sich der nördlichste Campingplatz nur fünf Minuten entfernt (da schliefen wir) zum anderen sind 27€ ziemlich teuer für diesen Besuch. Das Nordkap ist zudem weder der nördlichste Punkt der Insel, noch ist diese Insel die nördlichste Norwegens. Immerhin ist es der nördlichste Pfad, den man per Fernwanderweg erwandern kann. Dementsprechend viele Läufer kamen uns sogar entgegen.

Was das Nordkap zu bieten hatte war allerdings eher deprimierend. Selbst das Louvre hatte gefühlt weniger Touristen und auch chinesische Attraktionen könnten mit freundlicheren, rücksichtsvolleren Gästen auftrumpfen. Für unsere 54€ bekamen wir Nebel, Gedränge und vor allem schlechte Laune. Großzügigerweise darf man beliebig oft wiederkommen (innerhalb von 24 h). Wir machten uns also auf zur Grillhütte um unser Filet unbekannter Herkunft zu kredenzen. Ab 1 Uhr nachts wurden die Touristen zurück zu ihren Kreuzfahrtschiffen befördert und wir hatten freie Bahn. Unser Auto wurde also pünktlich nach den offiziellen Geschäftszeiten an die Spitze befördert und wir durften uns anstellen. In Zeiten von Drohnen, 360° Kameras, diversen Handybesitzern kann jedes Auto gut und gerne 20 Minuten belichtet werden. Obwohl wir früh da waren, kamen wir erst gegen kurz nach drei zu unserem kurzen Moment Einsamkeit und kurz vorher gab es sogar noch einen theatralischen Heiratsantrag. Alle Teams hatten sich in der Schlange allerdings an das Warten gewöhnt, so dass wir uns auch nicht hetzen ließen und ein gut justiertes analoges Foto und einen Drohnenflug in unser Programm aufnahmen.

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Nach einigen wenigen Stunden Schlaf sollte es dann weiter nach Ivalo in Finnland gehen. Die Strecke war lang und anspruchsvoll und wir höchst müde. Wohlverdient beendeten wir diese beiden Tage mit kurzer Schlafunterbrechung in der Sauna. Ganz wie Finnen fühlten wir uns, als wir nach jedem Saunagang bei 10°C Außentemperatur in den eiskalten See sprangen. Ein guter Abschied vom EU-Raum um am Folgetag früh nach Russland zu kommen.

 


Ein Gedanke zu “Tag 7 und 8: Storslett über Nordkap nach Ivalo

  1. Hallo Ihr beiden,
    herzliche Grüße aus Kasbach vom Rhein ganz weit nach Norden 2.865 km an Euch. Falls Ihr einen Troll seht, bitte fotografieren. Ansonsten alles Gute und bis bald, wir verfolgen Euren Blog.
    Liebe Grüße von Barbara und Detmar.

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