Tag 10 und 11: Kandalaksha nach St. Petersburg via Verkovye

Manchmal übernachtet man auf der Wiese eines so kleinen Kaffs, dass man sich nicht wirklich sicher ist wie es denn wohl heißt wo man ist. Für euch hab ich nachgeschaut: Verkovye. Da die Zeit ab Murmansk nur St. Petersburg als großes Ziel hatte, war uns auch nicht wirklich wichtig wo wir übernachten: Hauptsache Schlaf.

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Unser erhoffter Standard von einem Platz am Wasser über die gesamte Tour ist nicht einfach zu erfüllen in Russland. Dort, wo eine Straße ans Wasser führt, steht in der Regel auch ein Haus. Oder etwas, das irgendwann einmal ein Haus gewesen sein könnte. Zusätzlich mussten wir feststellen, dass der Bauzustand nichts über die Bewohnbarkeit auszusagen scheint. Bevor wir also ungefragt bei irgendeinem armen Russen  im Garten unser Zelt aufspannen, haben wir eine Stunde damit verbracht ein unbestelltes Feld zu finden.

Die 600 km, die uns dann noch von St. Petersburg trennten, hatten wir gefühlt schneller hinter uns gebracht, als die eigentliche Strecke in der Stadt. Wir nahmen unsere Aufgabe sehr ernst und sind als Kolonnenführer nur mit einem Stadtplan bewaffnet in die Metropole gefahren. Wir wurden nur einmal durch eine Baustelle ausgetrickst und konnten sonst ohne jedwede falsche Navigation direkt zu unserer gebuchten Wohnung fahren. Hut ab vor Daria, die meine schnell gelesenen russischen Straßennamen auf der Karte so gut verwerten konnte. Oft konnte ich direkt sagen was ich gesehen hatte. „Невский проспект“ ist schnell lesbar, manchmal war vom Schild aber in der Eile nur „W-I-Tscht-JA-..“ zu sehen.

Unser Sponsor, das Hamburg Ahoi Magazin hatte in St. Petersburg eine Extraaufgabe für uns. Wir sollten anlässlich des 60. Geburtstags der Städtepartnerschaft Hamburg – St. Peterburg ein paar Gastgeschenke an die Generalkonsulin Dr. Eltje Aderhold übergeben. Die war allerdings nur bis 16:00 im Büro und wir waren gut beraten nach unserer Wildcamping Etappe zu Duschen. Intensive Nutzung von geringen Zeitmengen ist unsere Natur, von daher waren wir pünktlich um 15:55 vor dem Deutschen Generalkonsulat. Wir übergaben Gin aus Hamburg, Regenschirme mit Stadtwappen und beste Wünsche aus der Hafenstadt. Als Tauschhandel für unsere in Norwegen ertauschten Rentierknochen gab es einen dreisprachigen Bildband über den Teutoburger Wald. Ich bin gespannt wie gut man das in Estland weiter tauschen kann.

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Nach der Pflicht folgte die Kür. Unsere restliche Zeit in St. Petersburg verbrachten wir mit der lokalen Dreifaltigkeit: Essen – Trinken – Kirche.

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Aufgrund des geringen Zeitbudgets war unser Trip durch die City kurz und unser Hunger verlangte einen langen Aufenthalt in einem Georgischen Restaurant. Total voll haben wir uns dann durch die tiefste U-Bahn der Welt gerollt und die beiden letzten Tages-Challenges erledigt. In einer Bar haben wir Kartoffeln gegen Wodka getauscht und in einer anderen Bar sollte man für ein Passwort eine geheime Nachricht abholen. In letzterer tummelten sich auch viele andere Teams und das heutige Aufstehen fand deshalb erst gegen zehn Uhr statt. Fotos beschreiben die rasante Steigerung unserer Partylaune:

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Seit einigen Tagen mit uns unterwegs und auf dem Foto verewigt sind:

Frogger Racing Team

Süderelbe Bricks


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